NACHWUCHS

unser kleiner nachwuchs

Eigentlich würden sie viel lieber laufen, schreien, zanken oder sich austoben. Aber am Mittwochnachmittag zwischen 16.00 und 17.00 Uhr sitzen sie ruhig im Halbkreis um die beiden Trainerinnen Doris Jeske-Hanel und Selina Jeske und hören aufmerksam zu. Wer ist sie? Es ist eine Horde vonvielen 4-6 jährigen Kindern, die unter fachgerechter Leitung ihre ersten Gehversuche auf der Judomatte (Tatami) tätigen. Diese Kinder haben sich für Judo entschieden, weil Judo nicht nur ein Weg der sportlichen Betätigung ist,sondern darüber hinaus auch zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt; d.h. sofrüh wie möglich mit Judo anfangen.

Auf die Frage “Was darf man nicht auf der Judomatte?“ hören wir wie aus einem Munde die Antworten “beißen, kneifen, kratzen, an den Haarenziehen usw.“; d.h. wir dürfen den Gegner nicht verletzen. 

Und dann geht es los! Um die Muskulatur aufzuwärmen, werden langsam einige Runden gedreht. Einige scheinen noch zu viel Kraft zu haben und rasen über die Matten. Aber nur so lange bis die Kondition nachlässt und sievon den Langsameren eingeholt werden. Ich finde es erstaunlich, wie diszipliniert die Horde die jeweiligen Dehnübungen absolvieren. Und nun hat die Muskulatur Betriebstemperatur erreicht. Rolle vorwärts und Rolle rückwärts klappen bei einigen noch nicht so gut. Aber sie erhalten sofort entsprechende Unterstützung. Die beiden Trainerinnen haben alle Hände voll zu tun, entsprechende Korrekturen der Bewegungsabläufe zu vermitteln. Aber schließlichgeht es!

Anschließend kommt die ungeliebte, aber sehr wichtige Fallschule. Denn unabhängig von der Wertung in einem Kampf, ob Wazaari oder Ippon! Alle Würfe / Aktionen enden auf der Matte (für den Gegner oder wenn der Gegner zu stark ist für einen selbst). Folglich ist es äußerst wichtig, die Angst, auf die Matte zu fallen, zu verlieren. Also fleißig fallen und ihr werdet sehen, es geht und tut überhaupt nicht weh! Dann werden Haltegriffe geübt. Viele Kämpfe werden durch einen Haltegriff entschieden; d.h. der Gegner ist nicht mehr in der Lage, sich aus der Umklammerung zu befreien.

Da Judo eine Sportart mit Körperkontakt ist, werden die einfachen Bewegungsabläufe mit einem Gegner immer wieder geübt, um die Berührungsängste zu überwinden. Das gesamte Training läuft diszipliniert aber spielerisch ab, um die Freude am Judosport aufrecht zu erhalten. Die Yamanashi-Kids haben nur ein Ziel: sie wollen so gut werden wie „die Großen“, so wie René, Sven, Aylin, Vanessa, Karsten, die in der 2. Bundesliga gekämpft haben. Viele haben im Alter von 4-6 Jahren mit dem Judosport angefangen. Also, wie eure Vorbilder fleißig trainieren und trainieren und trainieren! Und es macht außerdem sehr viel Spaß, in einer Gruppe Sport zu machen oder auch neue Freunde zu gewinnen. Ihr habt sicherlich auch das familiäre Klima und den guten Umgangston im Yamanashi-Judoclub wahrgenommen. Außerdem gibt es nach dem Training zur Belohnung schon mal ein Eis oder eine Limo.